Als SBV-Vorstand die Anfrage der 9. Klasse der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule in Geilenkirchen bekam, musste der Vorsitzende Sven Greif nicht lange überlegen, um den angefragten Förderzuschuss im Namen der Sportbootvereinigung freizugeben. Das Pilotprojekt der Schule möchte mit der Bildungsfahrt „Segeln“ den Jugendlichen ab der 9. Klasse nicht nur den Wassersport näherbringen, sondern auch Teilhabe, Teamgeist und Verantwortung vermitteln. Vom 18.- 24. September fand – auch dank der Unterstützung der SBV – die Segelfahrt an der Ostsee statt.
Ziel der SBV-Gemeinschaft ist es, den Bootssport zu fördern und auch junge Menschen für den Spaß am Motor- und Segelbootfahren sowie für das Gemeinschaftsgefühl auf dem Wasser zu begeistern. Dazu gehört auch das Wissen um die Wichtigkeit von Umweltschutz in den befahrenen Revieren.
Das alles wurde durch das „Bildungsprojekt Segeln für mehr Integration, Teilhabe und Nachhaltigkeit“ der Gesamtschule auf einzigartige Weise kombiniert. Neben dem Segelunterreicht in einer Bootsschule in Heiligenhafen an der Ostsee, standen auch Exkursionen zum Naturschutz auf dem Programm. So wurde eine vom Naturschutzbund organisierte Führung durch das Naturschutzgebiet „Graswarder“ sowie eine Strandreinigungsaktion durchgeführt.
Darüber hinaus war das erfolgreiche Erringen des Jugendschwimmabzeichens in Bronze, in der schuleigenen Schwimm-AG, Voraussetzung für die Teilnahme an der Segelfreizeit.
Der Großteil der Schüler*innen der Gesamtschule stammt aus finanziell schwächeren Familien. Gerade in solchen Freizeitaktivitäten wie dem Bootssport ist die Chance auf Teilhabe nicht selten von den finanziellen Möglichkeiten der Familien abhängig. Hierbei in einem konkreten Projekt dabei zu helfen, diese Kluft zu überwinden, war der Sportbootvereinigung bei ihrer Förderzusage besonders wichtig. Schließlich soll jede*r mit Interesse am Bootssport die Chance bekommen, diese Freizeitaktivität auszuprobieren.
Im Rahmen des siebentägigen Segelunterrichts standen in Theorie- und Praxiseinheiten Bootskunde, Knotenkunde, Windkurse sowie Sicherheit auf dem Lehrplan. In 3er- und 4er-Crews mit jeweils einem Ausbilder lernten die Schüler*innen das Segeln auf der Jolle. Bereits am vierten Tag stand ein kleiner, selbstständiger Segeltörn Richtung Fehrmarn auf dem Programm und am Ende konnten alle Teilnehmenden die Prüfung zum Segelgrundschein ablegen.
Alle Schüler*innen, die in diesen sieben Tagen den Spaß am Bootssport nun für sich entdeckt hatten, haben auch nach der Projektfahrt die Möglichkeit, bei einem kooperierenden Verein weitere Scheine zu machen und Praxiserfahrung zu sammeln.
Zufrieden und stolz auf die erfolgreich absolvierte Segelprüfung traten die Jugendlichen am Samstag wieder die Heimreise an und waren dabei nicht nur um eine Wassersporterfahrung reicher. Der Gemeinschaftssinn, das Verantwortungsbewusstsein füreinander und die Natur sowie das Wissen viel gelernt und erreicht zu haben, machten dieses Projekt so wertvoll für die Mädchen und Jungen.
Die Sportbootvereinigung freut sich darüber, mit seiner kleinen Unterstützung den Jugendlichen diese Segelwoche und die großartigen Erfahrungen auf dem Wasser ermöglicht zu haben.
Und vielleicht hat hier auch der ein oder andere zukünftige begeisterte Skipper seine oder ihre ersten Schritte auf einem Sportboot unternommen.